Ihr Telefon klingelt. Sie nehmen ab. Die Person am anderen Ende der Leitung stellt sich als Microsoft-Mitarbeiter vor, der Zugriff auf Ihren Windows-Rechner möchte. So beginnt eine typische Betrugsmasche, wie Microsoft jetzt warnt . Die Masche mit den angeblichen Anrufen von Microsoft-Support-Mitarbeitern ist nicht neu. Doch diese Betrugsart boomt noch immer und die Zahl derartiger Betrugsversuche, die Microsoft als Tech Support Scams bezeichnet, nimmt sogar zu.
Der große Vorteil aus Sicht der Angreifer (Scammer): Diese müssen den fremden PC gar nicht erst hacken oder mühsam Passwörter herausfinden. Sondern sie überreden den Windows-Nutzer einfach dazu, den Angreifern freiwillig Zugriff auf ihren PC zu gewähren. Dazu behauptet der Anrufer beispielsweise, dass Microsoft festgestellt habe, dass von dem Windows-Rechner des Angerufenen Spam-Mails verschickt werden würden. Das könne doch nur bedeuten, dass auf diesem Rechner eine Malware läuft, dass der PC also gehackt wurde. Und das möchten sich die angeblichen Support-Mitarbeiter von Microsoft anschauen: Dafür müsste der „Support“-Mitarbeiter aber eine Fernwartungssoftware auf dem Windows-Rechner installieren. Die Angreifer fragen oft auch noch nach der Windows-Seriennummer. Mitunter verlangen Sie für die Installation des Fernwartungstools sogar Geld. Alternativ locken die Scammer ihre Opfer auf gefakte Microsoft-Webseiten, von wo aus Malware auf die Rechner heruntergeladen wird. Oder aber die Scam-Attacke kommt per Mail, aus der heraus die Windows-Nutzer einen Link anklicken sollen. Glaubt der Windows-Nutzer diese Geschichte, nimmt das Unheil seinen Lauf und es landet eine Malware auf seinem Rechner.
Im Jahr 2017 zählte Microsoft 153.000 Betrugsfälle mit Tech Support Scams. Das sind 24 Prozent mehr als 2016. Diese Betrugsmasche boomt also. Dabei handelt es sich um ein weltweites Problem, wie Microsoft betont. Rund 15 Fälle der Betroffenen verloren durch den Scam-Betrug tatsächlich Geld, im Durchschnitt betrug der finanzielle Schaden zwischen 200 (rund 164 Euro) und 400 Dollar (328 Euro). In einigen Fällen entstand sogar ein noch deutlich größerer Schaden. Der schlimmste Fall: Ein Scammer räumte das Konto eines Windows-Nutzers in den Niederlanden ab und stahl rund 73.000 Euro.
Microsoft und die Polizei raten : Wenn Sie aus heiterem Himmel ein angeblicher Microsoft-Mitarbeiter anruft und Sie nach persönlichen Daten fragt oder Sie bittet einen Link anzuklicken oder ein Tool zu installieren: Legen Sie sofort auf oder löschen Sie die Mail! Microsoft ruft Sie nie unaufgefordert an und schickt Ihnen auch nie unaufgefordert Mails, in denen Sie um die Angabe von persönlichen Daten oder die Installation von Tools gebeten werden.
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