Spotify wehrt sich gegen Adblock-Nutzer und hat dazu seine Nutzungsbedingungen geändert. Derzeit gilt die neue Regelung allerdings nur in den USA. In den deutschen Nutzungsbedingungen für Spotify findet sich nämlich die Änderung nicht – jedenfalls noch nicht. Die US-Nutzungsbedingungen stammen vom 7. Februar 2019, während die deutsche Übersetzung noch mit 15. August 2018 datiert ist.
Konkret wurde in Punkt 9 unter “User guidlines” (Nutzerrichtlinien) und dem Abschnitt “Sie sind verpflichtet, diese Regeln zu beachten und sollten auch andere dazu ermutigen. Folgendes ist unter keinen Umständen gestattet” der neu hinzugefügte Punkt:
“circumventing or blocking advertisements in the Spotify Service, or creating or distributing tools designed to block advertisements in the Spotify Service”
also
“Umgehung oder Blockierung von Werbung im Spotify-Dienst oder Erstellung oder Verteilung von Tools zur Blockierung von Werbung im Spotify Service.”
Nutzern, die gegen diese (oder eine der anderen Bedingungen verstoßen), droht die Sperrung ihres Spotify-Kontos. Nutzer, für die die neuen Nutzungsbedingungen gelten, werden darüber auch bereits per Mail unterrichtet. Eine Bestrafung findet aber erst nach dem 1. März 2019 statt, so dass die betreffenden Nutzer noch die Gelegenheit haben, die Adblocker zu deaktivieren und Spotify regulär zu nutzen.
Die härtere Gangart kommt nicht allzu überraschend. Bereits im März 2018 hatte Spotify erklärt, das etwa 1,8 Millionen Nutzer die Werbung blockieren und damit dem Musik-Streaming-Dienst Einnahmen entgehen. Seinerzeit lag die Zahl der aktiven Nutzer bei 157 Millionen insgesamt, wovon 86 Millionen die Gratis-Version nutzten. Etwa 2 Prozent dieser Nutzer der Gratis-Version verwendeten Adblocker, so Spotify.