Serverausfälle können vielerlei Ursachen haben: Hardwarefehler, fehlgeschlagene Updates, Schadsoftware, simple Bedienfehler oder Angriffe von außen. Trotz dieser Risiken versäumen Unternehmen oftmals noch, für die Sicherheit ihrer IT-Infrastruktur die notwendigen Mittel bereitzustellen. Dabei bestehen durchaus Möglichkeiten sich vor externen Angriffen oder Severausfällen zu schützen. Durch die Wahl des richtigen Hostinganbieters lassen sich das Risiko und damit die Ausfallzeiten auf ein Minimum reduzieren. Aber welche Faktoren sind ausschlaggebend für die Sicherheit der Server-Infrastruktur und worauf sollte daher bei der Auswahl des Hostinganbieters geachtet werden?
Auf die Größe kommt es an
Die Größe des Hosters spielt in vielerlei Hinsicht eine entscheidene Rolle für die Sicherheit der Server-Infrastruktur. Ein wesentlicher Gesichtspunkt dabei ist, dass mit einer gewissen Größe zumeist auch eine gewisse finanzielle Stabilität einhergeht. Diese gewährleistet, dass der Anbieter nicht plötzlich wieder vom Markt verschwindet und mit ihm die gesamten Unternehmensdaten. Ein Blick auf die Erfolgsgeschichte des jeweiligen Hosters zeigt meist schnell, ob es sich um einen seriösen und verlässlichen Partner handelt, der sein Geschäft versteht.
Zudem verfügen kleinere Anbieter kaum über die notwendigen Ressourcen, um eventuelle Ausfälle der Hardware kompensieren zu können. Daher sollte auch beachtet werden, wie schnell der Anbieter in Bezug auf Reperatur und Ersatzteillieferung reagieren kann. Andererseits ist für einen erstklassigen Support auch die Nähe zum Kunden entscheidend – insbesondere wenn schnelle Hilfe notwendig ist. Ist der Anbieter zu groß, geht die Nähe zum Kunden schnell verloren, denn echte Kundennähe ist mit zunehmender Unternehmensgröße schwer vereinbar.
Grundsätzlich gilt, je hochwertiger die Hardware, desto geringer das Risiko. Dabei sollte aber nicht nur die Qualität der Server beurteilt werden. Auch die Netzwerktechnik sowie die Qualität der eingesetzten Switches und Router sind entscheidend für eine zuverlässige Hosting-Infrastruktur. So sollten idealerweise die Marken der eingesetzten Hardware bekannt und vertrauenswürdig sein.
Allerdings hilft auch die beste Hardware nichts ohne die entsprechende Umgebung: Ein hochmodernes Rechenzentrum ist daher mindestens ebenso wichtig wie die eingesetzte Gerätetechnik: Kleinere Anbieter versuchen nicht selten, einige wenige Server, die im Zimmer eines Bürogebäudes untergebracht sind, als Rechenzentrum zu „verkaufen“. Um ständige Verfügbarkeit zu gewährleisten müssen die Server allerdings zuverlässig vor äußeren Einflüssen wie Diebstahl, Feuer, Wasserschäden oder Datenverlust geschützt werden. Brandschutztüren und Luftfeuchtigkeitskontrollen gehören ebenso dazu, wie eine redundante, unterbrechungsfreie Stromversorgung und mehrstufige Zugangskontrollen. Für größtmögliche Sicherheit sollte daher ein Anbieter mit einem professionellen State-of-the-Art-Rechenzentrum gewählt werden.
Eine ordentliche Bandbreite garantiert nicht nur, dass der Hoster die unterschiedlichen Anforderungen der Kunden adäquat bedienen kann. Die Bandbreite ist auch entscheidend dafür, wie gut der Provider eventuelle Angriffe abwehren kann. Denn je größer die Bandbreite des Hosters, desto entspannter lassen sich Attacken von außen abgefedern.
Eine hohe Verfügbarkeit erfordert allerdings auch eine große Nähe zum Kunden und diese wiederum wird gewährleistet durch die Präsenz an möglichst vielen Netzknoten.
Heute kann sich kaum ein Unternehmen mehr lange Ausfallzeiten der Server leisten. Ohne zusätzliche Ressourcen, die in das System integriert werden, kann ständige Verfügbarkeit allerdings kaum gewährleistet werden. Daher werden eventuelle Netzausfälle nur dann kompensiert, wenn der Hoster über eine ausreichende Notstromversorgung verfügt. Ein weiterer Faktor für eine zuverlässige Hosting-Infrastruktur ist das „Peering“, also die Zusammenarbeit des Hosters mit anderen Netzbetreibern. Der Zugang zu verschiedenen Internet-Knoten erhöht die Effizienz und die Ausfallsicherheit des Datenaustausches. Denn sollte tatsächlich eine Verbindung zusammenbrechen, ist eine intelligente Verknüpfung der Server und Rechenzentren notwendig, um einen reibungslosen Übergang von der einen Verbindung zur nächsten zu gewährleisten. Daher sollte der Provider unbedingt redundante Konnektivität bieten. Führende Hoster in Europa verfügen über eine Außenanbindung zu den wichtigsten europäischen Netzknoten Frankfurt {DE-CIX}, Amsterdam {AMS-IX} und London {LINX}.
Das Thema Service und Support ist häufig die Achillesverse vieler günstiger Webhoster und spätestens hier trennt sich auch die Spreu vom Weizen. Gleichzeitig ist dies mitunter der wichtigste Faktor für eine sichere und zuverlässige Hosting-Infrastruktur. Um hochqualifizierten Service und im Ernstfall schnelle und unkomplizierte Hilfe zu erhalten, muss der Provider nicht nur über ausreichend, sondern auch über entsprechend qualifizierte Service-Mitarbeiter verfügen. Daher empfiehlt es sich nicht, an dieser Stelle unnötig zu sparen, nur um im Fall der Fälle feststellen zu müssen, dass darunter die Qualität des Service leidet. Denn das Internet kennt weder räumliche Grenzen noch Zeitzonen oder Tageszeiten. Daher ist in der heutigen globalisierten Welt ein Rund-um-die-Uhr-Support Grundvoraussetzung für ständige Verfügbarkeit.
Zudem sollten die Techniker über verschiedene Kanäle wie Telefon, Fax und E-Mail erreichbar sein. Um wirklich sicher zu gehen, dass eventuell auftretende Probleme auch schnell und zuverlässig behoben werden können, sollte der Anbieter über Techniker vor Ort verfügen. Neben der Zahl und Allokation des Personals im Bereich Service & Support ist auch die Qualifizierung des Personals entscheidendes Kriterium für die Sichherheit der Server-Iinfrastruktur. Hier sollte darauf geachtet werden, dass die Techniker entsprechend zertifiziert sind und regelmäßig Weiterbildungen absolvieren.
Nur wer all diese Aspekte beachtet, kann das Risiko längerer Ausfallzeiten minimieren. Zwar bieten viele Anbieter mit ihren Standardlösungen bereits Verfügbarkeiten von 99,9 Prozent und mehr. Für noch bessere Verfügbarkeiten sind allerdings speziell zugeschnittene Lösungen notwendig. Je größer also der Sicherheitsbedarf eines Unternehmens, desto eher empfiehlt sich eine individuelle Lösung.
Dennoch kann kein seriöser Hostinganbieter eine 100 Prozent Sicherheitsgarantie geben. Zwar können die Server durch Firewalls, Load-Balancing sowie die Präsenz des Anbieters an mehreren Standorten noch besser vor potentiellen Gefahren geschützt werden. Dennoch bedeutet Sicherheit im Bereich Hosting-Infrastruktur vor allem Hochverfügbarkeit, minimales Ausfallrisiko und im Ernstfall optimaler Support vor Ort, also die Behebung in wenigen Minuten.
Dabei bilden eine gewisse Größe des Anbieters, die Hardware und das Netzwerk die Basis – Redundanz und Support jedoch machen den Unterschied. Die Qualität sowohl in Bezug auf die eingesetzte Hardware, insbesondere aber hinsichtlich Service und Support ist entscheidend. Daran zu sparen ist häufig das größte Sicherheitsrisiko.