Heute vor 10 Jahren war die Geburtsstunde der Kryptowährung Bitcoin. Auf der einige Wochen vorher eingerichteten Website Bitcoin.org erschien am 31. Oktober 2008 das Whitepaper “Bitcoin: A Peer-to-Peer- Electronic Cash System”, in dem eine Person namens Satoshi Nakamoto die Funktionsweise einer dezentralen und dennoch sicheren digitalen Währung beschrieb. Das achtseitige Werk findet sich hier im PDF-Format.
Über die Person von Nakamoto ranken sich weiterhin viele Legenden. Eindeutig identifiziert wurde sie bisher noch nicht. Somit ist auch bisher nicht bekannt, wer Bitcoin tatsächlich erfunden hat. Am 9. Januar 2009 war der zweite, große Meilenstein der noch jungen Bitcoin-Geschichte: Damals erschien Bitcoin 0.1 und die ersten der maximal 21 Millionen möglichen Bitcoin wurden “geschürft”.
Die erste Transaktion, bei der Bitcoin gegen ein reales Gut getauscht wurden, fand am 22. Mai 2010 statt. Ein Tag, der seit dem als Bitcoin Pizza Day gefeiert wird. An diesem Tag erklärte sich ein Verkäufer bereit, zwei Pizzas gegen 10.000 Bitcoin zu tauschen. Gemessen am heutigen Bitcoin-Wert kosteten die beiden Pizzas damit 56 Millionen Euro…
Aktuell ist der Bitcoin nämlich um die 5.600 Euro wert und hat bewegte 12 Monate hinter sich. Mitte Dezember 2018 wurde der bisherige Höchstwert von knapp 17.600 Euro pro Bitcoin erreicht. Seit dem gab der Wert wieder deutlich nach und schwankt an vielen Tagen.
Lesetipp: So funktioniert Bitcoin
Bitcoin begründete auch den Markt der Kryptowährungen und dominiert diesen mit aktuell etwas über 54 Prozent. Zu den am weitesten verbreiteten Kyprowährungen gehören neben Bitcoin auch Ethereum und Ripple, jedenfalls was die Marktkapitalisierung angeht. Mit etwa 97 Milliarden Euro ist die Marktkapitalisierung beim Bitcoin am höchsten. Ethereum und Ripple folgen mit deutlichem Abstand mit 18 Milliarden beziehungsweise 15,7 Milliarden Euro.
Über die Ursachen für die starken Wertschwankungen wird oft spekuliert. Aufgrund der dezentralisierten Struktur ist Bitcoin auf viele Einflüsse anfällig. Manipulationen aber auch oft emotionale Reaktionen der Marktteilnehmer, haben sicherlich den Bitcoin-Wert vor allem in den vergangenen 12 Monaten, immer wieder stark beeinflusst.
Dennoch gibt es auch weiterhin “Experten”, die davon ausgehen, dass Bitcoin spätestens zum 20sten Geburtstag einen Wert von über 100.000 US-Dollar haben wird. Ob das stimmt? Das wissen wir wohl spätestens am 31. Oktober 2028. Kurz- und mittelfristig ist eher weiterhin mit hohen Wertschwankungen zu rechnen.
Derzeit ist zu beobachten, dass Bitcoin knapp über seinen “Betriebskosten” läuft. Das Prinzip von Bitcoin basiert auf dem Rücken von “Minern”, die leistungsstarke Computer verwenden, um komplexe Algorithmen zur Verarbeitung von Transaktionen abzuschließen.
Diese Algorithmen erfassen und verschlüsseln Datensätze von Bitcoin-Transaktionen in der Blockchain. Die Miner werden für diese Arbeit mit neuen Bitcoins bezahlt, die nach Abschluss dieser Arbeit “abgebaut” werden. Dies ist jedoch nur dann rentabel, wenn die Miner einen Anreiz haben, den “Abbau” fortzusetzen, was bedeutet, dass der Preis für einen Bitcoin immer etwas höher sein muss als die Kosten für den Abbau – sonst hören die Miner auf…
Dieses Mining von Bitcoin verbraucht aber auch viel Energie. Forscher haben kürzlich davor gewarnt, dass die steigende Popularität dieser und anderer Kryptowährungen der Erde aufgrund steigender Erderwärmung schaden könnte.