Schon bei der Kaufentscheidung für einen WLAN-Router oder Repeater fängt es an: MU-MIMO, Wi-Fi-6, NBase-T – diese Begriffe finden Sie auf dem Verkaufskarton oder in den technischen Daten. Wer damit nichts anfangen kann, investiert unter Umständen in eine Hardware, die nicht zur bestehenden Netzwerkumgebung passt. Beim Einrichten und Troubleshooting geht es weiter: Heißt es im Handbuch „Schalten Sie DHCP ab“ oder „Führen Sie einen Ping zum Router durch“, sollten Ihnen diese Fachausdrücke geläufig sein, sonst schafft man sich ein neues Problem, statt eines zu lösen.
Deshalb finden Sie in unserem Netzwerk-Lexikon die wichtigsten Begriffe rund um LAN, WLAN und Heimnetz erklärt. So haben Sie eine umfassende Grundlage, die Sie bei der Einrichtung eines Netzwerks, bei der Entscheidung für die passende Heimnetzhardware und beim Troubleshooting im WLAN unterstützt.
1. Netzwerkgrundlagen
Wenn Sie das Heimnetz einrichten oder dort ein neues Gerät hinzufügen, müssen Sie darauf achten, dass es mit dem Router, einem Repeater sowie sämtlichen anderen Geräten Kontakt aufnehmen kann. Das passiert durch eine physische Verbindung per Kabel oder mittels einer WLAN-Verbindung. Aber auch softwareseitig müssen sich die Geräte verstehen. Die wichtigsten Begriffe dafür erläutern wir in diesem Abschnitt.
DHCP Das Dynamic Host Configuration Protocol bringt im Netzwerk Hard- und Software eines Geräts zusammen. Sie verbindet nämlich die physische –› MAC-Adresse und die –› IP-Adresse, indem es jedem Gerät im lokalen Netzwerk eine individu- elle IP-Adresse zuweist. Diese Aufgabe erledigt üblicherweise der Heimnetzrouter als DHCP-Server automatisch. Dies geschieht, sobald ein Gerät mit dem Router verbunden wird, sofern dieses als DHCP-Client eingestellt ist, was normalerweise der Werkszustand ist.
Um einfacher auf ein bestimmtes Gerät zugreifen zu können, ist es sinnvoll, dass es immer die gleiche IP-Adresse bekommt. Das empfiehlt sich vor allem für Geräte, die nicht ständig mit dem Heimnetz verbunden oder manchmal ausgeschaltet sind. Denn der Router teilt eine IP-Adresse immer nur für eine bestimmte Zeitdauer zu (Lease-Zeit). Eine per DHCP zugewiesene Adresse lässt sich zum Beispiel im Router für ein Gerät fest reservieren: Bei einer Fritzbox gehen Sie dazu im Menü auf „Heimnetz –› Netzwerk –› Netzwerkverbindungen“ in die Eigenschaften des entsprechenden Gerätes und aktivieren das Häkchen vor „Diesem Netzwerkgerät immer die gleiche IPv4-Adresse zuweisen“.
DNS Beim Einrichten mancher Netzwerkgeräte sollen Sie einen DNS-Server und ein Gateway eintragen. Hier empfiehlt es sich, die IP-Adresse des Routers im Heimnetz einzutragen. Eigentlich betreibt der Internetprovider den DNS-Server, der die Eingabe einer Webadresse in eine IP-Adresse umwandelt, die die Netzwerkgeräte verstehen. Dessen IP-Adresse verrät der Provider bei der Einwahl automatisch dem Heimnetzrouter, der dann als DNS-Server für das Heimnetz die gesammelten Anfragen aus seinem Netzwerk weiterleiten kann. Auch als Gateway tragen Sie stets die IP-Adresse Ihres Routers ein: In dieser Funktion stellt er die Verbindung zwischen dem Heimnetz (LAN, Local Area Network) und dem Internet (WAN, Wide Area Network) her.
IP-Adresse Über ihre IP-Adressen kommunizieren Geräte im Netzwerk miteinander. Ohne eine IP-Adresse ist ein Netzwerkgerät nicht für andere Geräte erreichbar, selbst wenn es eingeschaltet und per Netzwerkkabel oder WLAN verbunden ist. Deshalb muss jede Hardware (–› MAC-Adresse) eine im jeweiligen Netzwerk eindeutige IP-Adresse haben (–› DHCP). Eine IP-Adresse nach Version 4 des IP-Protokolls oder kurz IPv4- Adresse hat eine Länge von 32 Bit und besteht aus vier durch einen Punkt getrennte Zahlen. Jede dieser vier Zahlen kann einen Wert zwischen 0 und 255 annehmen, also etwa 192.168.178.201 oder 92.3.0.1. Unter Windows stellen Sie mit dem Konsolenbefehl
ipconfig /all
fest, ob eine IP-Adresse respektive welche IP-Adresse einem Netzwerkadapter zugewiesen wurde.
MAC-Adresse Die Hardwareadresse eines Netzwerkgeräts hat eine Länge von 48 Bit und erscheint dann als zwölfstellige Hexadezimalzahl in sechs Zweierblocks, die jeweils durch „:“ oder „-“ voneinander getrennt sind – wie etwa B8-AC-D7-5E-12-4A oder B8:AC:D7:5E:12:4A. Seine MAC-Adresse ist weltweit eindeutig für ein bestimmtes Gerät: So lassen sich zum Beispiel Geräte vom Netzwerk per MAC-Filter ausschließen, auch Kindersicherungen im Router arbeiten auf Basis der MAC-Adresse des jeweiligen Geräts. Unter Windows lässt sich die MAC-Adresse in den Details der Statusanzeige des Netzwerkadapters („Netzwerkverbindungen“) anzeigen. Diese erreichen Sie am schnellsten über die Tastenkombination Win-R und die Eingabe von ncpa.cpl. In dem Kontextmenü des entsprechenden Netzwerkadapters wählen Sie „Status –› Details“. Windows bezeichnet die MAC-Adresse als physische Adresse.
Subnetzmaske Damit legen Sie fest, aus welchem Adressbereich eine IP-Adresse kommen darf. Im Heimnetz gilt die Subnetzmaske 255.255.255.0: Das bedeutet, dass für jede IP-Adresse im Heimnetz die ersten drei Zahlen gleich sein müssen. Lediglich die vierte Zahl muss bei jedem Host anders sein. Wenn Sie einem Netzwerkgerät also manuell eine IP-Adresse zuweisen, müssen Sie darauf achten, dass der Netzwerkbereich (Zahlen 1 bis 3) dem des Routers entspricht und die vierte Zahl (Hostbereich) nicht schon an ein anderes Gerät vergeben wurde. Um das auszuschließen, wählen Sie eine IP-Adresse, die nicht in dem Bereich liegt, aus dem der DHCP-Server Adressen auswählt. Bei einer Fritzbox umfasst dieser Bereich die IP-Adressen zwischen 192.168.178.2 und 192.168.178.19.
Wifi: So wechseln Sie den Router-Kanal für besseren Empfang
2. Fachbegriffe für WLAN und LAN
Die Fachbegriffdichte ist besonders in den technischen Daten von WLAN-Geräten sehr hoch: Das soll den Eindruck vermitteln, dass Sie es mit einem besonders hochwertigen und zukunftsfähigen Router oder Repeater zu tun haben. Wer sich auskennt, unterscheidet Blender aber sofort von echten Könnern.
MIMO / MU-MIMO WLAN-Router unterstützen seit einiger Zeit die MIMO-Technik: Damit können sie sich mit einem WLAN-Client mit mehreren parallelen Übertragungskanälen respektive Daten-Streams verbinden und damit ein höheres Transfertempo erzielen. Die maximal möglichen MIMO-Streams sind in der Schreibweise 4×4 oder 3×3 angegeben: Das entsprechende WLAN-Gerät kann vier beziehungsweise drei parallele Datenströme senden und empfangen. Ein 4×4-Router wie die Fritzbox 7590 schöpft aber nur dann das maximale Tempo aus, wenn er sich mit einem 4×4- Client verbinden kann. Denn ein MIMO-Router kann immer nur mit einem Client kommunizieren und muss beispielsweise bei zwei gleichzeitig streamenden Clients ständig zwischen beiden Geräten hin- und herwechseln. Ein MU-MIMO-Router dagegen – was die Fritzbox 7590 ebenfalls ist – kann an mehrere Clients gleichzeitig übertragen und ist damit bei Mehrfachverbindungen effizienter. Dazu müssen auch die Clients MU-MIMO unterstützen.
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NBase-T Viele aktuelle Router mit –› Wi-Fi 6 oder Switches arbeiten mit dieser Technik, die die Gigabit-Grenze im LAN durchbrechen soll. Denn mit NBase-T lässt sich ein bestehendes Gigabit-Netzwerk problemlos und kostengünstig auf 2,5 GBit/s oder gar 5 GBit/s beschleunigen, weil sich das höhere Tempo auch mit den herkömmlichen Cat5e-Netzwerkkabeln erzielen lässt. Eine kostspielige Neuverlegung mithilfe hochwertiger Cat6- oder Cat7-Kabel ist damit nicht mehr erforderlich.
Wi-Fi 6 Vor über einem Jahr beschloss die Herstellervereinigung Wi-Fi Alliance, dass Namen für WLAN-Standards wie 802.11ac oder 802.11n zu kompliziert sind. Seither soll man von Wi-Fi 4 sprechen, wenn man 11n nennt, und Wi-Fi 5 zu 11ac sagen. Geräte mit dem aktuellen WLAN-Standard, der als 802.11ax entwickelt wurde, kommen jetzt unter der Bezeichnung Wi-Fi 6 auf den Markt. Wie alle WLAN-Standards ist er zu den Vorgängern kompatibel, sodass Sie problemlos einen Wi-Fi-6-Router in Ihrem Heimnetz einsetzen können. Der aktuelle Standard bringt jedoch erst dann einen klaren Vorteil, wenn ihn möglichst viele Geräte in einem Netz verwenden. Wer sich dennoch jetzt schon für einen Wi-Fi-6-Router entscheidet, sollte darauf achten, dass dieser über einen –› NBase-T- oder Multi-Gigabit- LAN-Port verfügt, da die Übertragungsrate eines Wi-Fi-6-Routers durch einen Gigabit- LAN-Port ausgebremst werden kann.
3. Fehlersuche im Heimnetz
Beim Troubleshooting im LAN oder WLAN erhalten Sie oft Fehlermeldungen, in denen sich ein Fachbegriff an den anderen reiht. Wenn Sie dann wissen, wo Sie zupacken müssen, lösen Sie das Problem schneller.
Dynamisches DNS Wer zum Troubleshooting sein Heimnetz aus dem Internet erreichen will, der muss die externe IP-Adresse seines Routers kennen. Diese teilt ihm der Provider bei jedem Verbindungsaufbau zu, weshalb es nicht immer dieselbe ist. Mit der Funktion „Dynamisches DNS (DynDNS)“ umgehen Sie dieses Problem: Dafür müssen Sie DynDNS im Router aktivieren, damit er seine externe IP-Adresse ermitteln kann. Des Weiteren benötigen Sie einen DynDNSDienst, zum Beispiel noip.com: Er stellt Ihnen eine feste individuelle Webadresse zur Verfügung wie MeinZugang.no-ip.com. Die Zugangsdaten für diesen Dienst tragen Sie ebenfalls im Router ein: Er fragt dort die aktuelle externe IP-Adresse ab und verbindet sie mit der Webadresse, damit Sie ihn unter dieser jederzeit erreichen können.
Ping Wenn die Datenübertragung zwischen Heimnetzgeräten nicht funktioniert, müssen Sie prüfen, ob sie auf Software-Ebene miteinander verbunden sind. Das erledigen Sie unter Windows am schnellsten über einen sogenannten Ping-Request. Durch diesen Befehl veranlassen Sie, dass ein Netzwerkgerät vier kleine Datenpakete an die von Ihnen angegebene IP-Adresse schickt. Kommt von dort keine Antwort, müssen Sie die Verbindung prüfen.
Öffnen Sie hierzu die Eingabeaufforderung und geben Sie daraufhin ping
Port-Weiterleitung Mithilfe dieser Funktion lässt sich ein Gerät im Heimnetz auch aus dem Internet erreichen – etwa um auf Dateien eines NAS zuzugreifen. Haben Sie eine Portweiterleitung im Router eingerichtet, achtet er bei eingehenden Verbindungsanfragen aus dem Internet auf den darin angegebenen Port. Im Anschluss daran leitet er die Anfrage an das Heimnetzgerät weiter, dessen IP-Adresse diesem Port zugeordnet ist. Deshalb müssen Sie beim Einrichten einer Portweiterleitung unbedingt darauf achten, dass das gewünschte Gerät auch tatsächlich aktuell diese Adresse verwendet. Das gewährleisten Sie mit einer Adressreservierung per –› DHCP.
Tipp: Sichere Verbindung ins Heimnetz einrichten: Eigenes VPN
4. Netzwerkhardware erklärt
WLAN-Adapter: Netzwerkgeräte brauchen für die Verbindung zum WLAN Netzwerkadapter, die den gleichen Funkstandard wie der Access Point oder WLAN-Routern unterstützen. Bei stationären PCs sind interne PCI-Karten gut geeignet, die ihre Antenne(n) hinten aus dem PC-Gehäuse herausführen. Für mobile Rechner ist dagegen die Bauform als USB-Adapter die beste Wahl. Wann Sie einen WLAN-Adapter brauchen: In mobilen Geräten wie Notebooks sind WLAN-Adapter Standard. Jedoch sind zusätzlich oder nachträglich angeschaffte Adapter eine gute Möglichkeit, PCs und ältere Notebooks fit für neuere WLAN-Standards zu machen. Zudem zeigt sich bei vielen Ultrabooks mit Gehäuse aus Aluminium-Legierung das Problem, dass die internen WLAN-Antennen zu stark abgeschirmt sind. In diesem Fall ist ein USB-WLAN-Adapter eine günstige Methode, die Empfangsqualität zu verbessern. PC-Karten sind ab 15 Euro zu haben, USB-Adapter ab 10 Euro. Tipp: Achten Sie bei PCI-WLAN-Karten darauf, dass die Antennen gesockelt sind, um bei Bedarf ein längeres Antennenkabel anzuschließen. Stecken Sie bei Notebooks den WLAN-Adapter über ein USB-Kabel an. Dies verhindert, dass der oft sperrige WLAN-Dongle bei rauer Behandlung verbiegt oder gar den USB-Port aus der Platine reißt .
Splitter und NTBA
©Marc Werner (CC-BY-SA-3.0)
Das erste Gerät, das zu Ihrem Heimnetzwerk gehört, ist der Splitter an der Telefondose. Bei DSL wird ein freier Frequenzbereich der analogen Telefonleitung genutzt, und der Splitter ist eine Weiche, die beide Signale trennt. Telefonkabel und DSL-Modem werden dann mit dem DSL-Splitter verbunden. Bei All-IP-Anschlüssen ist in der Regel kein Splitter mehr nötig. Ein NTBA („Netzterminator Basisanschluss“ im Telekom-Vokabular) gehört zur ISDN-Technik und ist ein aktiver Netzabschluss. Er verbindet die eigenen ISDN-Geräte über den S0-Bus mit der öffentlichen Vermittlungsstelle. Der NTBA wird an die Telefondose angeschlossen. Bei Dienstleistern, die DSL zusammen mit ISDN anbieten, kommt er an den Telefonausgang des DSL-Splitters. Durch den forcierten Umstieg auf All-IP, wird ISDN nun jedoch nach und nach abgeschafft .
Bei den Kabelanbietern Kabel Deutschland und Unitymedia besteht Ihr Anschluss aus einer Kabelanschlussdose oder Multimedia- Dose, an der per Koaxialkabel entweder direkt der Router hängt oder zunächst ein Kabelmodem, nach welchem der Router dann folgt.
Wann Sie einen Splitter oder einen NTBA benötigen: Die genannten Komponenten werden in jedem Fall vom Internet-Anbieter zur Verfügung gestellt. In der Regel bleibt alles im Besitz des Anbieters und geht nach Vertragsende theoretisch wieder an diesen zurück. Real haben die Anbieter an den dann meist veralteten Geräten kein Interesse. Man tut trotzdem gut daran, die Geräte sorgsam zu behandeln und Defekte rechtzeitig zu reklamieren. Tipp: Viele Splitter arbeiten sowohl mit analoger Leitung als auch mit ISDN. Falls der Splitter zur Selbstmontage geliefert wird, achten Sie darauf, den Splitter per Schalter am Gehäuse auf analog oder ISDN einzustellen. Splitter der letzten Generation erledigen dies bereits automatisch. Die NTBA verfügt über ein Netzteil, um den häuslichen S0-Bus mit Strom zu versorgen. Wenn nur ISDN-Endgeräte mit eigener Stromversorgung daran hängen, etwa Telefonanlagen, dann ist der eigene Stromanschluss der NTBA nicht zwingend nötig.
So erweitern Sie Ihr WLAN-Netzwerk mit einem Access-Point
Router
©Asus
Das Gerät bindet das eigene lokale Netzwerk über den Internet-Provider an dessen Netzwerk an, und regelt den Datenverkehr zwischen beiden Netzen – LAN und WAN genannt. Router müssen dazu mehr leisten als passive Netzwerk-Hardware. Denn Netzwerkpakete werden anhand ihrer IP-Adresse im Header passend zugestellt und geroutet. Deshalb sind Router nicht wie Switches protokollunabhängig, sondern können nur zwischen Netzen vermitteln, dessen Protokolle sie verstehen. Im Heimnetzwerk übernimmt der Router zudem noch die Aufgaben des WLAN-Access-Points und integriert meist noch ein DSL-Modem. Ein Router wird meist von DSL-Anbietern über den Zeitraum der Vertragslaufzeit zur Verfügung gestellt. Wann Sie einen WLAN-Router brauchen: Der Router ist unentbehrlich und ein Neukauf unter Umständen ratsam, wenn das vom Internetanbieter mitgelieferte Gerät nach einigen Jahren nicht mehr Ihre Anforderungen erfüllt oder keine neueren WLAN-Standards wie 802.11ac (oder zumindest 802.11n) bietet. Wenn Ihr Internetanschluss über einen Kabelanbieter mittels Kabelmodem erfolgt, dann sparen Sie sich den Aufpreis für einen Router mit integriertem DSL-Modem. Verfügt das Kabelmodem bereits über Router-Eigenschaften, dann genügt auch ein einfacher Access Point. Beachten Sie, dass Sie inoffizielle Firmware bei den Leihgeräten des Providers nicht aufspielen dürfen, auch wenn damit die Funktionsweise nicht beeinträchtigt wird. Bei Routern für den Hausgebrauch gibt es je Funkstandard und integrierten Server-Funktionen eine enorme Preisspanne zwischen 20 und 200 Euro. Übrigens: Durch die Abschaffung des Router-Zwangs sind Sie nun nicht mehr an bestimmte Hersteller-Router gebunden, sondern können frei wählen. Die früher häufig vorenthaltenen Zugangsdaten muss der Provider Ihnen nun zur Verfügung stellen.
WLAN-Access-Point
©D-Link
Der Access Point ist lediglich eine Schnittstelle zwischen Kabel- und Drahtlosnetzwerk. Das Gerät bringt ohne Routing WLAN-Clients in ein vorhandenes Netzwerk. Die WLAN-Teilnehmer erhalten Ihre IP-Adressen vom zentralen DHCP-Server und nicht vom Access Point. So liegen die WLAN-Clients im gleichen Klasse-C-Subnetz wie die kabelgebundenen Netzwerkteilnehmer, was die Administration vereinfacht. Wann Sie einen Access Point brauchen: Die Geräte sind dann von Vorteil, wenn bereits vollständiges LAN mit Router zur Internetverbindung vorliegt. Access Points kosten je nach 802.11-Standard zwischen 20 und 50 Euro, etwa bei Amazon . Tipp: Bei größeren Büroflächen können Sie mit mehreren Access Points für eine gleichmäßige Versorgung des Funknetzes sorgen, und mehrere Geräte des gleichen Herstellers unterstützen dabei sogar Roaming, also mobiles Arbeiten, ohne manuell auf einen anderen Access Point wechseln zu müssen. Einige WLAN-Router lassen sich mit etwas Konfigurationsaufwand zu Access Point umfunktionieren. Schalten Sie dazu den internen DHCP-Server ab und geben dem WLAN-Router eine feste IP, die im Subnetz des Routers liegt, aber von dessen DHCP-Server ausgenommen ist. Das kabelgebundene Netz schließen Sie über einen normalen Port an, nicht über den WAN-Port, da NAT (Network Address Translation) für diesen Zweck unerwünscht ist.
Mit Wireshark Netzwerk-Probleme finden
Switch
©Netgear
Der Switch multipliziert die Anschlüsse im kabelgebundenen Netzwerk und stellt eine nahezu beliebige Anzahl zusätzlicher Ports bereit. Bei einem Switch werden die Teilnehmer aber nicht sternförmig angeschlossen. Ein Switch wertet zu jedem Datenpaket die MAC-Adresse des Zielrechners aus und leitet ein Paket nur an den Anschluss weiter, an dem der Empfänger angeschlossen ist. So schalten Switches vorübergehend eine direkte Verbindung zwischen zwei Stationen im Netzwerk, als wären diese Geräte direkt miteinander verbunden. Wann Sie einen Switch benötigen: Als Verteiler kommt ein Switch im Netzwerk zum Einsatz, wenn die Anschlüsse für Ethernet- Kabel am vorhandenen Router nicht ausreichen, um alle kabelgebundenen Geräte ins Netzwerk zu bringen. Gegenüber einem passiven Hub hat ein Switch den Vorteil, dass die Gesamtleistung des Netzwerks auch bei größeren Dateitransfers konstant bleibt. Wenn der Switch einen separaten „Uplink“-Port besitzt, schließen Sie dort nur einen anderen Switch an, da es sich um einen Crossover- Anschluss handelt. Einige Router erkennen Crossover-Verbindungen selbständig und bieten dafür keinen eigenen Port mehr. Kleine Switches mit fünf Ports gibt es schon ab unter 10 Euro bei Amazon . Tipp: Netzwerk-Hardware wie Switches sind permanent eingeschaltet. Neuere Switches haben deshalb Stromspartechniken nach Energy Efficient Ethernet an Bord und senken den Energiebedarf erheblich. Halten Sie deshalb nach der Bezeichnung „Energy Efficient Ethernet“ in der Gerätebeschreibung Ausschau.
Repeater
©AVM
Im WLAN arbeitet ein Repeater als Signalverstärker zur Vergrößerung der Reichweite des Funksignals. So ist es auch Teilnehmern außerhalb der Reichweite der Basisstation immer noch möglich, ins WLAN zu kommen. Dazu wird der Repeater in einiger Entfernung zum Access Point beziehungsweise Router aufgestellt. Wann Sie einen Repeater benötigen: Die zwischen 20 und 70 Euro teuren Geräte sind dann nützlich, wenn ein WLAN auch in entlegene, abgeschirmte Winkel von Wohnung und Büro dringen soll und ein Netzwerkkabel mit Access Point dafür nicht in Frage kommt. Ein Repeater wird dagegen nicht die Bandbreite oder den Datendurchsatz erhöhen – im Gegenteil. Als Netzwerkteilnehmer teilt sich der Repeater die verfügbare Bandbreite mit den anderen Geräten. Gleichzeitig Empfangen und Senden ist im WLAN nicht möglich, also muss auch der Repeater Netzwerkpakete zunächst empfangen und kann sie erst dann wieder senden, was effektiv die Bandbreite halbiert. Tipp: Signalverstärkung ist im WLAN nicht standardisiert, theoretisch arbeiten nicht alle Router-Modelle mit Repeatern aller Hersteller zusammen. Besitzen Sie zwei AVM-Fritzboxen, dann lassen sich diese als Basisstation und Repeater nutzen. Bei Ebay sind immer wieder ältere Fritzbox-Modelle für weniger als 30 Euro zu haben. Um die Repeater-Funktion nutzen zu können, benötigen Sie eine unterstützte Fritzbox und die aktuellste Firmware, die sich über die Online-Update-Funktion einspielen lässt.
Alte Fritzbox als WLAN-Repeater nutzen
Netzwerkdrucker
©Oki
Mit der Datei- und Druckerfreigabe von Windows können Sie jeden Drucker ins Netzwerk bringen und von anderen Geräten Druckaufträge schicken. Allerdings muss der PC, an dem der Drucker angeschlossen ist und der ihn im Netz freigibt, dazu eingeschaltet sein. Ein echter Netzwerkdrucker bringt dagegen seinen eigenen Netzwerkadapter mit und wird mit einem freien Port an Router oder Switch per Netzwerkkabel angeschlossen. Drucker mit WLAN-Chip können direkt am Drahtlosnetzwerk teilnehmen. Abgesehen von der Ersteinrichtung geschieht die Konfiguration des Netzwerkdruckers im Browser durch Eingabe der IP-Adresse des Druckers. Die Ersteinrichtung von WLAN ist allerdings auf den meisten Druckern mühsam, da sich der WLAN-Name und das Kennwort nur über ein winziges Display eingeben lassen. Wann Sie einen Netzwerkdrucker benötigen: Ein Netzwerkdrucker spart nicht nur das Hochfahren des PCs, an dem der Drucker über USB oder paralleler Schnittstelle angeschlossen ist. Auch die deutlich flexiblere Standortentscheidung insbesondere bei WLAN-Druckern kann ein wichtiges Kriterium sein. Der Drucker ist ein eigenständiger Netzwerkteilnehmer und lauscht üblicherweise auf Port 9100 auf Druckaufträge. Monochrome Laserdrucker mit Netzwerkanschluss mit vertretbaren Betriebskosten sind schon ab 100 Euro zu haben. Tipp: Achten Sie darauf, dass bei einer geplanten Anschaffung für gemischte Netzwerke mit Apple-Computern und Linux auch betriebssystemneutrale Druckertreiber in Form von PPD-Definitionsdateien vom Hersteller zur Verfügung stehen.
Network Attached Storage (NAS)
©Synology
Den Inhalt einer oder mehrerer Festplatten bringt ein NAS (Network Attached Storage) über gängige Protokolle ins Netz. Kleine NAS-Boxen sind kaum größer als ein Stapel Handbücher, beherbergen aber ein komplettes Minibetriebssystem mit leistungsfähigem Prozessor und mehreren Hundert MB Speicher. Dies ist auch nötig, damit das NAS eine akzeptable Leistung bieten kann, ferner mit gebräuchlichen Dateisystemen aus der Windows- und Linux-Welt zurechtkommt und typische Dienste wie FTP, Bittorrent oder Medien-Streaming bereitstellen kann. Dazu kommen eine vollwertige Benutzerverwaltung, ein Energieverwaltung, Dyndns für Internet-Zugriff und je nach Modell vieles mehr. Die Konfiguration erfolgt vollständig über den eingebauten Webserver, also über die IP-Adresse des NAS-Geräts im Browser am PC. Wann Sie ein NAS benötigen: Dokumente, auf die Sie von verschiedenen Geräten im Netzwerk regelmäßig zugreifen, sind im Heimnetzwerk auf einem NAS besser aufgehoben als auf einem PC, der als Fileserver dient. NAS-Boxen haben einen geringeren Energieverbrauch und unterstützen von Haus aus ohne großen Administrationsaufwand mehrere Protokolle – von Windows- Dateifreigaben über FTP bis hin zu DLNA für Streaming-Clients. Ein ausbaufähiges NAS mit guter Protokollunterstützung ist nicht günstig und schlägt mit rund 200 Euro zu Buche, wobei oft eine Festplatte bereits enthalten ist. Auch hier finden Sie eine große Auswahl an Geräten zum Beispiel bei Amazon . Tipp: Wenn der Zugriff hauptsächlich auf kleinere Dateien erfolgt, die auf dem NAS keine hohe I/O-Last erzeugen, ist der USB-Anschluss von teureren Router-Modellen wie der Fritzbox eine NAS-Alternative. Diese Router bringen USB-Datenträger ohne Zusatzkosten ins Netz. Für den Aufbau eines beliebig erweiterbaren NAS-Systems auf ausgedienter Hardware gibt es im Open-Source- Bereich maßgeschneiderte Betriebssysteme, etwa NAS4Free .