Noch Ende April hatte der BND in einem Testat an das Bundeskanzleramt gemeldet, dass lediglich 12.000 Selektoren im aktiven Profil der NSA entdeckt worden seien. Nun berichtet der Spiegel jedoch, dass bei einer neuen Suche weitere 13.000 Selektoren in der NSA-Spionageliste gefunden worden seien, die insgesamt 4,6 Millionen Suchbegriffe abdeckt.
Vor ihrer Abschaltung wurden die Selektoren von der NSA dazu genutzt, um Behörden, Unternehmen und andere Ziele in Europa auszuspähen. Die Verwirrungen über die Anzahl der aktiven Selektoren zieht Unmut innerhalb des Parlamentarischen Kontrollgremiums nach sich.
BND-NSA-Spionage-Affäre: Der Stand der Dinge
Der SPD-Abgeordnete Burkhard Lischka wirft dem BND „erhebliche Defizite“ vor. In Zukunft müsse es daher klare Regeln über die Informationsweitergabe sowie eine zusätzliche Kontrolle innerhalb des BND geben. Der Grünen-Politiker Hans-Christian Ströbele geht sogar von einem absichtlichen Täuschungsmanöver aus.