Für Ihre eigene Website nutzen Sie am besten die Gratis-Software WordPress. Sie ist extrem vielseitig und leistungsstark und lässt sich dennoch einfach bedienen. Die Macher von WordPress betonen gern, dass man mit ihrer Software bereits nach fünf Minuten eine fertige, befüllbare Webseite hat. Das stimmt sogar, wenn man sich bereits etwas auskennt und schon mal ein WordPress-Blog gestartet hat. Als Anfänger benötigt man schon ein wenig länger, ist mit der Installation und Konfiguration jedoch ebenfalls nach kurzer Zeit fertig. Im Ergebnis wird Ihre persönliche Webseite nicht nur im Internetbrowser auf jedem PC tadellos aussehen, sondern auch auf jedem Handy eine gute Figur machen. Die ersten Versionen von WordPress waren für Blogs optimiert, doch mittlerweile ist WordPress eines der mächtigsten Content-Management-Systeme überhaupt. Mit dieser Software lässt sich fast jede Art von Website erzeugen.
Bevor Sie starten, müssen Sie eine Entscheidung treffen: Soll Ihre Website auf Ihrer eigenen Domain liegen, also etwa auf www.mustermann.de , wenn Sie Herr Mustermann sind, oder genügt es Ihnen, wenn Ihre Website als Unterseite von WordPress erscheint. Die Adresse wäre dann www.mustermann.wordpress.com . Das sonstige Aussehen und die Leistungsfähigkeit sind weitgehend identisch. Sollte Ihnen eine Unterseite bei WordPress genügen, dann können Sie Punkt 1 und 2 überspringen.
1. Voraussetzungen schaffen: Homepage und Domain
Eine eigene Webadresse (Domain) müssen Sie erst beantragen. Das geht beispielsweise über die Firmen, die Ihnen auch Webspace, also den Platz für Ihre Homepage anbieten. Das sind etwa 1blu , 1&1 , Host Europe oder Strato . Die Preise für den Webspace und den Antrag für eine eigene Webadresse (Domain) liegen zwischen 3 und 30 Euro pro Monat, meist zuzüglich einer Anmeldegebühr zwischen 5 und 20 Euro. Bei den günstigen Homepage-Paketen bekommen Sie meistens lediglich einige GB Speicherplatz sowie begrenzten Traffic auf die Seite. Für eine einfache private Homepage genügen jedoch in der Regel die günstigen Pakete. Wichtig ist, dass der Webspace PHP ab Version 5.2.4 unterstützt und eine Mysql-Datenbank ab Version 5.0 bietet. Die Macher von WordPress empfehlen ein PHP-Speicher-Limit (Memory Limit) von mindestens 32 MB. Die Anbieter von Homepage-Paketen machen hierzu auf ihren Webseiten leider zumeist keine Angabe. Allerdings sollten bei neuen Verträgen stets 32 MB bereitstehen, normalerweise sogar weit mehr.
Bis Ihre gewünschte Webadresse für Sie freigeschaltet ist, vergehen in der Regel lediglich ein paar Minuten. In seltenen Fällen dauert es einige Stunden, bis die offizielle Registrierungsstelle die Adresse freigegeben hat. Wenn alles fertig ist, können Sie Ihre Website bereits im Internetbrowser aufrufen. Meist hat Ihr Webhoster eine Standard-Website mit dem Text „Hier entsteht eine neue Webseite“ oder ähnlich lautend für Sie geladen.
FTP-Software: Damit Sie später die Software WordPress auf Ihren Webspace laden können, müssen Sie noch einen FTP-Client installieren und konfigurieren. Empfehlenswert ist etwa Filezilla Client . Nach der Installation der Freeware geben Sie über „Datei -> Servermanager -> Neuer Server“ die Log-in-Daten für Ihren Webspace ein. In der Regel sind das andere Log-in-Daten als die, mit denen Sie sich bei Ihrem Konto auf der Internetseite Ihres Webspace-Anbieters anmelden. Aber dort können Sie die FTP-Log-in-Daten einsehen. Suchen Sie nach dem Begriff „FTP-Zugang“. Sie benötigen den Benutzernamen und das Passwort. Als Drittes müssen Sie noch den „Server“ in Filezilla eingeben, das ist Ihre Webadresse nach dem Muster „mustermann.de“, ohne vorangestelltes „www.“ und zumeist auch ohne vorangestelltes „ftp.“.
Haben Sie die Werte in den Servermanager von Filezilla eingetragen, testen Sie die Verbindung mit einem Klick auf „Verbinden“. Sind die Angaben korrekt, zeigt Filezilla im rechten Fensterbereich die Ordner Ihres Servers an. Bei den meisten Webhostern landen Sie direkt in dem Ordner, in dem die Dateien der Website liegen. Erkennbar ist dies meist an der Datei „Index.html“, die den Hinweis enthält, dass an dieser Stelle bald eine neue Website entsteht. Bei manchen, etwa 1blu, gehören Website-Dateien in den Ordner „www“, der aber schon existiert. Auf der linken Seite in Filezilla sehen Sie die Ordnerstruktur Ihrer Festplatte. Dateien und Ordner lassen sich mithilfe von Drag & Drop auf den Server kopieren.
Sie können nun gleich die Datei „Index.htm“ und, falls vorhanden, die weiteren Dateien im selben Ordner zur Sicherung auf Ihren PC verschieben, denn sie werden unter WordPress nicht mehr gebraucht.
Mysql-Datenbank: Zum Abschluss der Vorbereitungen benötigen Sie noch den Namen Ihrer Mysql-Datenbank sowie die Log-in-Daten. Loggen Sie sich über den Internetbrowser wieder in Ihr Konto bei Ihrem Webhoster ein und suchen Sie nach Infos zu „Mysql“. In den allermeisten Fällen existiert noch keine Datenbank, sie lässt sich aber an derselben Stelle erzeugen. Notieren Sie sich die Daten inklusive Passwort. Sie benötigen diese für die Installation von WordPress (Punkt 2).
2. WordPress-Software laden und installieren
Laden Sie sich die Software WordPress auf Ihren Rechner herunter. Es ist ein Zip-Archiv, das Sie in einen beliebigen Ordner entpacken. Laden Sie nun den Inhalt des Ordners „wordpress“ auf Ihren Webspace. Ist der Kopiervorgang abgeschlossen, starten Sie die Server-seitige Installation, indem Sie in Ihrem Internetbrowser die Adresse www.mustermann.de/wp-admin/install.php eingeben. Den Teil „www.mustermann.de“ ersetzen Sie natürlich durch den Namen Ihrer eigenen Webadresse. Am besten Sie erstellen sich für die Adresse gleich ein Lesezeichen in Ihrem Browser, denn darüber werden Sie künftig alle Änderungen an Ihrem Blog beginnen.
Die Installation startet mit der Auswahl der Sprache. Anschließend erscheint der Hinweis, dass Sie die Daten zu Ihrer Mysql-Datenbank benötigen. Geben Sie diese Daten im nächsten Fenster ein. Sie erhalten sie aus Ihrem Konto bei Ihrem Webhoster (siehe dazu Punkt 1). Im nächsten Schritt geben Sie noch den Namen der Website sowie wenige andere Infos an und schließen daraufhin die Installation ab.
Hinweis: Wenn Sie bei der Eingabe von www.mustermann.de/wp-admin/install.php die Fehlermeldung 404, Website nicht gefunden, bekommen, haben Sie die WordPress-Dateien wahrscheinlich in den falschen Ordner kopiert. Häufig ist etwa der Fehler, die Dateien inklusive des Ordners „wordpress“ zu kopieren. Dann wird Ihre Website jedoch nicht unter www.mustermann.de erscheinen, sondern nur beim Aufruf von www.mustermann.de/wordpress . Entsprechend startet die Installation auch lediglich beim Aufrufen von www.mustermann.de/wordpress/wp-admin/install.php .
Sollte es bei Ihnen zu Problemen mit den Daten für die Mysql-Datenbank kommen, lassen sich diese später über die Datei „wp-config.php“ ändern. Hierbei handelt es sich um die zentrale Konfigurationsdatei für WordPress. Kopieren Sie sich diese Datei von Ihrem Server auf den Rechner, tragen Sie die passenden Werte ein und kopieren Sie sie zurück. Sollte die Datei von WordPress noch nicht erstellt worden sein, verwenden Sie die Datei „wp-config-sam ple.php“ und benennen Sie diese nach der Bearbeitung entsprechend um.
Von hier an sind nur noch wenige Klicks bis die Software online und einsatzbereit ist. Welche Klicks das sind, zeigt diese Bildergalerie .
3. Alternative: WordPress ohne eigene Internet-Domain
Ist Ihnen eine Domain wie www.mustermann.de nicht wichtig, dann benötigen Sie auch keinen eigenen Webspace. Sie können Ihre Website bei WordPress selber starten. Rufen Sie dazu die Seite www.wordpress.de auf, geben Sie Ihren Wunschnamen ein und klicken Sie auf „Website erstellen“. Als Nächstes ist eine Registrierung mit Mailadresse und Passwort fällig. Wenn der gewünschte Name noch frei ist, erscheint darunter ein gut sichtbarer Button, der zum Kauf der Domain für 15 Euro auffordert. Dahinter erscheint außerdem ein kleiner Link, mit dem Sie kostenlos starten. Er lautet „Nein Danke. Ich nehme die kostenlose Adresse“.
Ein Klick auf „Blog erstellen“ am Ende der Seite bringt Sie zu einem Assistenten, mit dem Sie direkt mit der Konfiguration der Seite beginnen. Diese können Sie allerdings erst abschließen, nachdem Sie auf den Bestätigungs-Link in der Mail von WordPress geklickt haben.Wenn das erledigt ist und Sie sich bei WordPress eingeloggt haben, klicken Sie auf „Dashboard“ und landen damit in der Konfigurationszentrale Ihrer WordPress-Installation.
4. Updates installieren für eine sichere Website
Nach der Installation von WordPress loggen Sie sich über www.mustermann.de/wp-admin in die Konfiguration Ihrer Webseite ein. Das ist auch zukünftig Ihre Log-in-Adresse für WordPress! Nach dem Einloggen landen Sie auf dem Dashboard. Sollte es ein Update für Ihre WordPress-Software geben, wird dieses gleich oben aufgeführt. Sie sollten daraufhin als Erstes dieses Update einspielen, denn über Sicherheitslücken in älteren Versionen von WordPress gelingt es Hackern häufig, einen Server zu übernehmen und dann beispielsweise Viren über Ihre Website zu verbreiten.
Seit der WordPress-Version 3.7 werden wichtige Updates für die zentrale Software automatisch installiert. Das trifft aber nicht auf Plug-ins zu, die ebenfalls oft von Sicherheitslücken betroffen sind. Damit Sie über alle Updates für Ihre Installation informiert werden, sollten Sie deshalb das Plug-in WP Updates Notifier laden. Gehen Sie dafür von Ihrem Dashboard zu „Plugins -> Installieren“ und suchen Sie dort über das Suchfeld nach „ WP Updates Notifier “. Ein Klick auf „Installieren“ lädt das Plug-in, ein Klick auf „Jetzt aktivieren“ schaltet es scharf. Es übernimmt die Mailadresse, die Sie in WordPress hinterlegt haben. Konfigurieren lässt sich das Plug-in über „Plugins -> Aktualisierungsalarm ->Einstellungen“.
5. Themes: Das Layout der Website bestimmen
Nun ist es an der Zeit festzulegen, wie die Website aussehen soll. Hierfür steht eine Vielzahl von kostenlosen Themes zur Verfügung. Gehen Sie in WordPress auf „Design ->Themes -> Installieren“. WordPress zeigt als Nächstes eine Liste mit empfohlenen Layouts. Eine große Auswahl finden Sie über „Populär“. Nicht alle gezeigten Themes sind gratis. Doch die meisten lassen sich zumindest mit begrenztem Funktionsumfang kostenlos verwenden. Klicken Sie auf „Installieren“, um ein Theme zu laden und nachfolgend auf „Aktivieren“, um das neue Layout live gehen zu lassen.
Sie können auch Themes von anderen Webseiten laden, etwa von www.freewpthemes.in. Diese landen dann als Zip-Archiv auf Ihrem PC. In Ihrer WordPress-Installation laden Sie sie über „Design -> Themes -> Installieren -> Theme hochladen -> Datei auswählen“. Wer kostenlose Themes sucht, der ist aber auf der offiziellen Seitehttps://wordpress.org/themes oder über die Suche innerhalb der WordPress-Software noch am besten bedient. Weiterführende – jedoch englischsprachige – Tipps zum Thema kostenlose Themes gibt es hier.
Sie können später die Themes mit wenigen Klicks wechseln. Allerdings bieten komplexe Layouts mehrere Bereiche, etwa Textkästen und Bildergalerien. Beiträge, die Sie in einem Theme in diese Bereiche eingepflegt haben (siehe Punkt 6), werden meist nicht in die neuen Bereiche des anderen Themes übernommen. Das lässt sich zwar nachträglich ändern, kostet aber einiges an Zeit.
Die Auswahl an Themes ist sehr groß und mit jedem neuen Theme, das Sie ausprobieren, lernen Sie eine neue Funktion eines Layouts kennen. Und dann beginnt oft die Suche nach dem einen Theme, das alle bisher für toll befundenen Elemente vereint. Doch bis man dieses eine Theme findet, kann einige Zeit vergehen. Unsere Empfehlung: Für den Anfang muss es nicht gleich das perfekte Theme sein. Verwenden Sie eines, das Ihnen gut genug gefällt, und lernen Sie, dieses mit Ihren Inhalten zu befüllen (Punkt 6). Zu einem späteren Zeitpunkt können Sie immer noch nach dem perfekten Theme suchen.
6. Responsive Themes: Perfekt auf allen Geräten
Für eine einfache Website lässt sich ein Theme rein nach Geschmack aussuchen. Wollen Sie, dass Ihre Seite auf allen Geräten, also auf einem PC, einem Tablet und einem Smartphone gleich gut aussieht, wählen Sie ein Theme aus, das als „responsive“ gilt. Denn eine responsive Website liefert eine optimale Darstellung auf allen Display-Größen. Die Elemente einer Website, etwa zwei nebeneinanderliegende Kästen mit Text, passen sich in der Breite so lange an einen kleineren Bildschirm an, wie es noch gut aussieht. Wenn der Bildschirm zu klein wird, erscheinen die beiden Textkästen nicht mehr nebeneinander, sondern untereinander.
So finden Sie responsive Themes: Setzen Sie bei der Suche nach responsive Themes die Filterfunktion der Theme-Seite ein. Gehen Sie etwa auf https://wordpress.org/themes/tag-filter und wählen Sie „responsive-layout“ und danach „Find Themes“. Unten erscheinen im Folgenden alle passenden Themes.
Wer sich über weitergehende Designfragen informieren will, etwa darüber, was die Unterschiede zwischen einer responsive Website und einer adaptive Website sind oder was fixed, fluid und elastik Layout bedeutet, findet hier interessante Infos.
7. Beiträge verfassen und online stellen
Nun steht Ihre eigene Website bereits online. Was noch fehlt, sind Ihre Inhalte, also Texte, Bilder, Videos. Grundsätzlich ist das Verfassen von Beiträgen mit WordPress extrem einfach. Nur bei anspruchsvollen Themes muss man ein Auge auf die Platzierung der Beiträge haben. Denn solche Themes haben unterschiedliche Bereiche, die bestückt werden wollen.
Zunächst zum einfachen Verfassen eines Beitrags: Loggen Sie sich dafür wie gewohnt über www.mustermann.de/wp-admin in Ihre WordPress-Seite ein. Klicken Sie auf „Beiträge -> Erstellen“, und es öffnet sich eine Seite, in der Sie den Titel des Beitrags und den Text dazu eingeben können. Über „Datei hinzufügen“ lassen sich Fotos, Musik und Videos bis 8 MB Größe zu dem Beitrag hinzufügen. Sind Sie fertig, bringt ein Klick auf „Veröffentlichen“ Ihre Schöpfung online. Der Beitrag erscheint im Hauptteil der Seite mit der Überschrift, den ersten Zeilen des Textes, in der Regel auch einem Bild und einem Link, der zum kompletten Beitrag führt.
8. Die Startseite mit Bildern und Texten befüllen
Haben Sie ein Theme mit Bereichen für Textkästen, Bilder, Bildergalerien (Slider) und Ähnliches gewählt, müssen Sie diese meist separat bestücken. Gehen Sie hierfür auf „Design -> Theme Options“. Alle besonderen Elemente, die Sie auf der Homepage des Themes sehen, sind dort (im besten Fall) gleichnamig aufgeführt und bieten Eingabefelder für Überschriften, Texte, Bilder und Links. Tatsächlich ist aber die Orientierung, wo man welchen Bereich befüllen kann, oft nicht einfach. Der größte Stolperstein findet sich in Themes, die nur in der Basisversion kostenlos sind. Will man etwa den „Slider“ bestücken, also eine dynamische Bildergalerie auf der Startseite, muss man bei vielen Themes eine kostenpflichtige Version laden. Sollten Sie mal unter „Design -> Theme Options“ keine Eingabemöglichkeit für ein Element der Startseite finden, fehlt dieses wahrscheinlich in der Gratis-Version.
Haben Sie nun auch die Startseite mit Texten und Bildern ansehnlich bestückt, können Sie wahrscheinlich sehr stolz auf Ihre eigene Website sein.